Containerhaus

Containerhäuser – die kostengünstige Alternative

Bauen ist teuer geworden: Das historisch niedrige Zinstief hat in den letzten Jahren dazu geführt, dass immer mehr Bauwillige den Sprung ins Abenteuer Eigenheim wagen. Die hohe Nachfrage lässt aber gleichzeitig auch die Preise für Handwerksarbeiten steigen. Der Trend geht daher zu alternativen Wohnideen, wie beispielsweise dem modularen Hausbau mit Schiffscontainern. In diesem Artikel erfahren Sie, mit welchen Container-Typen Sie ihre Wohnträume verwirklichen, wie die Kosten im Vergleich zum herkömmlichen Hausbau ausfallen und was Sie generell beim Bauen von Containerhäusern beachten müssen.


Was versteht man unter einem Containerhaus?

Grundsätzlich bezeichnet der Begriff „Containerhaus“ einen Schiffscontainer, der zu einem voll nutzbaren Wohnraum ausgebaut wurde. Durch die modulare Bauweise entstehen – nebeneinandergestellt oder gestapelt – Bungalows oder sogar mehrstöckige Gebäude. Seit dem Import der Tiny-House-Bewegung aus den USA erfreuen sich Wohncontainer auch hierzulande immer größerer Beliebtheit und haben längst auch den konventionellen Hausbau erreicht. Mittlerweile bieten auch professionelle Bauunternehmen containerbasierte Fertigmodule an.


Welche Arten von Containerhäusern gibt es?

Ein „echtes“ Containerhaus besteht aus einem neuen oder gebrauchten Seecontainer, allerdings ist die Bezeichnung auch für bestimmte Formen von Modulhäusern gebräuchlich. Neben dem klassischen Wohn- oder Sanitärcontainer fallen auch die folgenden Häusertypen unter die Bezeichnung „Containerhäuser“:

Mobilheime sind transportable Wohneinheiten, die in ihrer Größe und Einrichtung einer klassischen Wohnung gleichen. Im Gegensatz zu einem Wohnwagen besitzen sie keine Straßenzulassung und müssen daher auf einem LKW von einem Ort zum anderen befördert werden.

Modulhäuser bestehen aus mehreren Einzelmodulen, die nebeneinandergestellt oder gestapelt werden. Sie sind nahezu beliebig zu erweitern und bei Bedarf zerleg- und an einer anderen Stelle wieder aufbaubar.

Tiny Houses sind Mini-Häuser, die auf einen Anhänger oder Trailer gebaut werden, und somit völlig mobil und ortsunabhängig sind.


Welche Vor- und Nachteile haben Containerhäuser?

Containerhäuser sind:

Kostengünstig: Für ein Containerhaus fallen nur etwa zwei Drittel der Baukosten wie für ein konventionelles Haus an.

Schnell aufgebaut: Containerhäuser lassen sich auf nahezu jedem Untergrund und ohne vorherigen Aushub aufstellen.

Widerstandsfähig: Schiffscontainer sind für extreme Witterungsverhältnisse hergestellt. Das Stahlgerüst ist in der Lage, das Vier- bis Fünffache seines Gewichts zu tragen.

Ökologisch: Für den Bau eines Containerhauses werden zuvor ehemalige Schiffs- und Frachtcontainer recycelt.

Energieeffizient: Die Energiekosten für ein Containerhaus sind vergleichsweise gering.

Flexibel: Übereinandergestapelt oder nebeneinandergestellt – frei nach dem Tetris-Prinzip sind Container beliebig zu kombinieren. So steht die Kreation eines ganz individuellen Eigenheims offen.

Mobil: Bei Bedarf können Sie Ihr Containerhaus einfach auf einen LKW verladen und an anderer Stelle wiederaufbauen.

Trotz aller Vorteile bergen Containerhäuser natürlich auch Nachteile, die Sie nicht außer Acht lassen sollten:

Container weisen baubedingt eine sehr niedrige Deckenhöhe (ca. 2,5 Meter) und sehr schmale Innenwände auf. Mehr Raumhöhe erhält man nur, wenn beispielsweise beim Aufeinanderstapeln die Zwischendecke entfernt wird.

Nach der Energiesparverordnung (EnEV 2014) sind Containerhäuser Neubauten, das bedeutet, dass sie die hierzulande geltenden Standards für Energiesparmaßnahmen und Wärmeschutz erfüllen müssen.

Schiffscontainer sind nicht jedermanns Sache und in vielen Städten und Gemeinden passt ein Containerhaus nicht unbedingt in den lokalen Bebauungsplan. Das kann unter Umständen zu Hindernissen bei der Erteilung der Baugenehmigung für Ihren Wohntraum führen.


Was kostet ein Containerhaus?

Genau wie bei einem normalen Wohnhaus variieren die Kosten für ein Containerhaus abhängig von der Größe und den persönlichen Ansprüchen: Einen gebrauchten Seecontainer in adäquatem Zustand erwerben Sie für etwa 1.500 Euro. Mit etwas handwerklichem Geschick wird daraus in weniger als zwei Wochen für unter 5.000 Euro ein bewohnbares Mini-Haus. Nach oben sind die Grenzen natürlich offen. Fertig ausgebaute Wohn-Module kosten pro Stück um die 15.000 Euro. In Summe ist ein schlüsselfertiges Containerhaus in den Baukosten aber dennoch rund 30 Prozent günstiger als ein gleich großes Haus in Stein- oder Holzständerbauweise.


Was muss ich beim Bau / Aufstellen eines Containerhauses beachten?

Selbst wenn Sie sich inzwischen bereits auf die Suche nach einem passenden Container für Ihr neues Domizil gemacht haben, sollten Sie vorab noch die folgenden Dinge beachten, um sich vor unangenehmen Überraschungen zu schützen:

Deutschland ist das Land der Bürokratie und nirgends wird so viel Wert auf die Einhaltung von Bauvorschriften und lokalen Bebauungsplänen gelegt, wie bei uns. Das bedeutet, dass Sie Ihr Containerhaus nicht zwangsläufig da bauen dürfen, wo sie wollen. Planen Sie beispielsweise, Ihr Container-Eigenheim auf einem Grundstück inmitten von Jugendstil-Gebäuden zu errichten, ist das Erhalten einer Baugenehmigung zwar nicht unmöglich, aber eher unwahrscheinlich. Da sich die Bauordnung aber zumeist an der umliegenden Bebauung orientiert, könnten Sie in einem Randgebiet eher Glück haben.

Wenn Sie Ihr Bauprojekt nicht direkt über einen Hersteller von Modul-Häusern in Angriff nehmen, sollten Sie bei der Preiskalkulation für Ihr Containerhaus auch immer die Lieferkosten im Auge behalten. Bereits die Logistik für einen oder mehrere Container kann ein richtiges Loch in Ihr Budget reißen: Transportfirmen veranschlagen pro gefahrenem Kilometer zwischen 1,50 Euro und 2,50 Euro. Die Leerfahrt müssen Sie extra bezahlen.

Sie haben ein Grundstück und die passenden Container gefunden? Prima! Nur worauf soll Ihr neues Gebäude jetzt stehen? Die gute Nachricht vorab: Ein Containerhaus benötigt in den meisten Fällen keinen Aushub, das hält die Kosten für Erdarbeiten in Grenzen, dennoch brauchen Sie natürlich eine solide Basis. Modulhäuser werden zumeist auf Punkt- oder Streifenfundamenten mit einer Tiefe von etwa 30 Zentimetern errichtet. Die Trocknungszeit dauert im Normalfall rund zwei Wochen, danach steht der Errichtung Ihres neuen Domizils nichts mehr im Wege.


Welche Container-Typen eignen sich für den Bau eines Containerhauses?

Abhängig von Ihrem Bauvorhaben eignet sich grundsätzlich fast jeder Container für den Umbau zum Containerhaus, allerdings haben sich in der Praxis Container mit rechteckigem Grundriss als am sinnvollsten erwiesen. Hinsichtlich der Statik sind aber in jedem Fall Container aus Stahl zu wählen. In Deutschland nutzen allerdings die wenigsten Häuslebauer auch wirklich alte Seefahrtcontainer für Ihr Bauvorhaben: Die hierzulande verwendeten Container sind in den meisten Fällen zu diesem Zweck angefertigte Spezial-Module.

Sie möchten mehr zu diesem Thema erfahren oder sind auf der Suche nach einem Container für Ihr Bauvorhaben? Wir helfen Ihnen gerne weiter – telefonisch oder per E-Mail.

Das macht uns besonders